Ob Elternhaus in der entfernten Stadt, vermietete Eigentumswohnung am früheren Wohnort oder die geerbte Immobilie in der Nachbarschaft, es fällt schwer, sich von seinem Eigentum zu trennen. Ein Haus braucht aber regelmäßige Nutzung und Pflege, sonst verfällt es. Wenn Sie es nicht selbst nutzen können oder wollen, sollten Sie es vermieten.
In einigen Fällen jedoch ist der Verkauf der Immobilie unumgänglich. Sind Sie nicht alleiniger Eigentümer, sondern in Erbengemeinschaft mit einer oder mehren Personen, die ihren Anteil ausgezahlt bekommen wollen, bleibt Ihnen meist keine Wahl. Bei einem vermieteten oder vermietbaren Objekt in Ihrer Nachbarschaft ist es sinnvoll, den Kauf zu prüfen und sich mit der Finanzierung zu beschäftigen. Im günstigsten Fall reicht der Mietertrag für die Annuität aus und das Haus bezahlt sich von allein. Die Immobilie sollte in diesem Fall aber nicht oder nur gering belastet sein.
Ist das vermietete Objekt weiter entfernt, also die Distanz zu Ihrem Wohnort größer als eine halbe Stunde Fahrt, ist es in der Regel sinnvoll, das Eigentum zu verkaufen. Der zeitliche Aufwand für die Betreuung ist groß, denn ständig gibt es Anlässe. Es werden die Wasserzähler ausgetauscht, Rohre gereinigt, Heizkosten abgelesen, laufende Toilettenspülungen getauscht, defekte Fliesen erneuert und tropfende Wasserhähne abgedichtet. Wenn man denkt: „das war jetzt aber“, reklamiert der Mieter die Nebenkostenabrechnung, mindert die Miete wegen Baulärm oder Schimmel, es wird noch eine Eigentümerversammlung abgehalten und zum Schluss kündigt der Mieter.
Anstehende Baumaßnahmen sind in zwei Hinsichten Grund, den Besitz der Immobilie zu überdenken. Viele Eigentümer fühlen sich – und sind es vielleicht auch – schnell überfordert. Es ist sicherlich immer ein finanzieller Aspekt, wenn eine Modernisierung oder Instandhaltung ansteht, denn hierfür bedarf es liquider Mittel und häufig ist die Endsumme deutlich höher als ursprünglich geplant. Doch auch bei der Planung der Baumaßnahmen, der Einholung mehrerer Angebote braucht es Geschick, Kenntnisse und Zeit. Handwerker ohne Kontrolle „mal machen zu lassen“, ist immer eine schlechte Idee. Nur in seltenen Fällen bekommt man dann auch die Leistung, für die man bezahlt.